Berichte

Turner on Tour 2011

Hallo Freunde,

hier die Stationen unsrer diesjährigen Tour .

18.5.

Treffen in Brauerei in Schlüsselfeld Fahrt zum Naturfreundehaus (NFH) Veilbronn,

Abfahrt ca. 15.15 Uhr über Siegritz –Neudorf – Aufseß zum Heckenhof; (Motorradfahrertreff!) Bratwurstvesper; über Draisendorf – Wüstenstein Siegritz zurück ca. 18 km). Ankunft ca. 19.00 Uhr

19.5.

Abfahrt ca.8.45 Uhr über Siegritz – Stücht –Brunn – Hohenpölz – Huppendorf – Kotzendorf – Voitmannsdorf – Drosendorf – Neuhaus zum Heckenhof; Vesper; Treffen mit Nachzügler. Weiterfahrt (wunderschöner, romantischer Waldweg) über Zochenreuth –Breitenleslau (Krug-Bräu das beste Bier der Region getestet). Hubenberg – Saugendorf – Rabeneck zur Wiesent; Wiesent entlang bis Doos (Stauwehr); entlang der Aufseß über Kuchenmühle –Voigendorf – Gößmannsberg – Siegritz zurück zur NFH (ca. 55 km) ca. 17.30 Uhr

20.5.

Abfahrt ca.8.30 Uhr NFH über Leidingshof Störnhof – Streitberg –entlang der Wiesent – Muggendorf – Behringermühle (keine Kerze in Gößweinstein, zu steil) Tüchersfeld (Felsenbesichtigung nur mit Museum, zu heiß) Pottenstein (Mittagspause um 12.00 Uhr) steiler Anstieg nach Waidmannsgesees – Kleinlesau – Zauppenberg – Klausstein – Langenloh – Hammermühle – Waischenfeld – Heroldsberg – Hubenberg – Breitenleslau (wieder Krug Pause, mehr als verdient, mindestens 5 steile Anstiege auf der Tour) über Siegritzberg – Wüstenstein und Siegritz zurück zum NFH ca. 60 km Ankunft 18.00 Uhr

21.5.

Abfahrt ca. 8.30 Uhr über Siegritz – Stücht – Brunn – Hohenpölz – Laibarös – Poxdorf – Ludwag (in Ludwag war Ludwig zu schnell) – Kübelstein – Hohenhäusling – Steinfeld – (Wiesentquelle und Mittagspause mit Fleischkaas und Bratkartoffel und Spiegelei) – Königsfeld (Aufseßquelle) – Treunitz – wieder entlang der jungen Wiesent über Wiesentfels – Freienfels – Hollfeld -. Treppendorf – Stechendorf – Scherleithen – Köbelsberg nach Hochstuhl (Mitglied der 4 Brauereien mit der höchsten Brauereidichte pro Stadt (Aufseß) weltweit) Riesenrummel im Hof mit Musikanten aus vielen Orten die zu Fuß unterwegs waren; Guggemusik mit Musikanten aus verschieden Gruppen), sehr heiß; Weiterfahrt über Zochenreuth nach Breitenleslau. Dort hatte eine entführte Braut unsere Bank besetzt. Viel Spaß mit der „Beichte“ des Bräutigams und dem üblichen Krug-Bräu über Siegritzberg – Wüstenstein und Siegritz wieder zurück. Kurz vor Schluss noch einen kräftigen Regenguss abgekriegt. Sonst nur Sonne auf der ganzen Tour ca. 62 km ca. 18.15 zurück

22.5.

Rückreise ab 9.00 Uhr Individuelle Fahrtgestaltung

Ludwig Jost

Haydnstr.18
74821 Mosbach

Tel. 06261/69201

Handy: 017678684209

mailto: ludwig-jost@t-online.de

Turner on Tour 6.-1o.Juni 2007 Scheßlitz (Teil 1)

“Turner auf zum Streite, trete in die Bahn….” hieß es früher für die Turnbrüder der TSG Bad König. Heute klingt alljährlich der Ruf: „ Turner auf das Radl, trete kräftig rein“.

Werner Geidel hatte eine Strecke im Fränkischen organisiert. Ausgangspunkt: Das Naturfreundehaus in Demmelsdorf, ein Ortsteil von Scheßlitz in der Nähe von Bamberg. Das Haus ist eine gutbürgerliche, preiswerte fränkische Unterkunft. 8 Männer, reichlich Bier und nur ein gemeinsames Schlaflager bedeutete aber nicht für alle eine ruhige, erholsame Nacht. Trotzdem wurden nach ausgiebigem, rustikalem Frühstück auf der Terrasse des Hauses die Räder gesattelt und mit Otto Marquardt ein erfahrener Scout bestimmt. Dies ersparte endlose Diskussionen an jeder Straßenkreuzung.

Nach drei innerörtlichen kath. Umleitungen (Fronleichnamsumzug) und einem dabei unfreiwillig auf die Knie gehen des einzigen kath. Teilnehmers, lautete die wichtigste Frage des Vormittages: “Wo ist der schönste Biergarten.“ Die Antwort wussten die Einwohner von Geisfeld sehr schnell. Nicht in dem von uns favorisiertem Brauereigarten innerhalb von Geisfeld, sondern etwa 1 km außerhalb des Dorfes. In einem hohen Mischwaldbestand ein Haus mit einem Bierkeller von 1570, dazu ein fesches, fränkisches „Maidla“ als Bedienung. Normalerweise öffnet sie erst am Nachmittag, aber welche Frau kann schon dem schweißnassen Charme acht gut gebauter Radler widerstehen, zumal sie noch im fronleichnamsgerechten, klassischen kardinalslila Trikot mit Bad Königer Badetropfen vor ihr stehen. Die erste Pause war gelungen.

Bei immer größerer Hitze rollte der Turner-Express an einer stillgelegten Bahnstrecke entlang Richtung Burgebrach. Vorher mussten noch der Main-Donau-Kanal und die Regnitz überquert werden. Ein für alle Teilnehmer ungewöhnliches Schleußensystem, die Sparbeckenschleuse interessierte jeden. Das Durchschleusen eines 90 m langen Frachters dauerte ca 20 Minuten. Wesentlich schneller ging das Überqueren der Regnitz mit der Fußgängerfähre. Ein simples System mit einem an einem Seil angehängten Boot, eine Stake mit breitem Blatt, ein Holzprügel und 2 Seile genügen um die Fähre ohne Motorkraft von einem zum anderen Ufer zu bringen; ein System das sicher künftig auch in einer Bad Königer Zimmerei Einzug halten wird. Als Nebeneinnahme verkaufte der Fährmann mit sächsischem Akzent Bücher und sonstige Antiquitäten für 50 Cent.

In Burgebrach wieder die existentielle Frage: In welcher der 3 Brauereien gibt es das richtige Mahl, um die leeren Speicher wieder aufzufüllen. Entweder lag`s am Feiertag oder die Franken gehen mittags nicht ins Lokal. Erst ab 17.00 Uhr geöffnet. Also mit leerem Magen nach Grasmannsdorf. Auch hier beginnt das Gemeindefest erst um 14.00 Uhr. Wieder nichts Vor lauter „Auf geht’s, weiter geht’s“ beachtet außer Werner keiner die Brücke mit den 7 Heiligen.

Bergauf reißt die Gruppe bei sengender Sonne, etwas auseinander, um an einer Wegkreuzung im Wald zu beschließen, Richtung Bamberg ab sofort den Jakobsweg zu nehmen. (Vielleicht hilft`s gegen den Hunger) In Stegaurach beginnt bei unserem Eintreffen gerade das Fest der kath. Gemeinde zu Fronleichnam. Die Steaks sind noch nicht fertig. Der Auftritt des Kindergartens lässt uns die Frage stellen, sind wir trotz kardinalslila das gewünschte Gästepublikum?

Unweit davon der Biergarten des 3-Sterne-Hotels „Zum Krug“ Einen Radler hat man uns noch serviert, warme Küche aber nicht zwischen 14.00 und 17.00 Uhr So blieb nur der Test der 3-Sterne-Toilette. Die hat die Auszeichnung wirklich verdient. Die Küche wird bei der nächsten Tour getestet.

Da Bamberg nur noch 5 km entfernt ist, also mit immer noch knurrendem Magen Richtung Weltkulturerbestadt. Nach rasender Abfahrt finden wir sofort in der Altstadt ein nettes Lokal. Am Nachbartisch gibt’s Zanderfilet. Sehr zu empfehlen und leichte Kost wollten wir sowieso. So gut und preiswert haben wir auf unseren Touren selten gegessen. Man muß nur mit den Leuten reden. Zu Fuß geht’s zum Dom. Überraschend spricht uns Hans an. Zur 1.000 Jahrfeier des Bistums Bamberg sind freiwillige Helfer im Dom um Touristen Auskunft zu geben. Wir sammeln alle 8 Lilaträger ein und lassen uns von Hans durch den Dom führen Überraschung Nr. 2. „Das ist doch Frau Pröhl“. Tatsächlich ist die 88jährige Frau unseres früheren Bürgermeisters mit ihrer Familie 3 Tage in ihrer fränkischen Heimat. Unser Hallo ist einigen Dombesuchern etwas zu laut, stört uns aber nur wenig, denn „Oureweller dirrfe des.“

Beim Rundgang durch die Altstadt geht kurzfristig unser Schlussfahrer verloren. Auf dem Ludwigskanal begegnen wir einer Gondel mit einem jungen Paar. Anstelle des ruhig vorbeistakenden Gondolieros singt Jürgen Lautenschläger kräftig das „O sole mio“ Sicher wird er auf dem Bad Königer See eines Tages einen Gondelbetrieb eröffnen.

Die Rückfahrt Richtung Scheßlitz hat Werner noch mal Kultur auf dem Programm Schloss Seehof wird besichtigt. Kurz vor Toresschluss eine Runde durch den Park geradelt und dann ab ständig leicht bergauf Richtung Demmelsdorf. Helga wartet schon auf der Terrasse mit kühlem Radler Danach gibt’s Burgunderbraten mit Pilzen und Knödel. Die Nacht beginnt für einige müde Kämpfer deutlich früher aber nicht weniger unruhig.

Ludwig Jost – Mosbach

2. Teil Turner on Tour 6.- 10- Juni Scheßlitz

Tourtag Nr. 2 war in den Bergen, den nicht umsonst heißt die Gegend ja Fränkische Schweiz. Auf den ersten 3 km gleich 200 Höhenmeter. Aber auf der Höhe bei Ludwag angelangt, war es wieder zum durchatmen. Nach 15 km Strecke mit Rundumblick so um 550 m, runter ins Leinleiter Tal mit den typischen Felsformationen der Gegend. In Heiligenstadt erste Rast. Im Biergarten saßen Odenwälder aus Ober-Ramstadt. Über Heiligenstadt die imposante Burg Greifenstein, Stammsitz der Graf von Stauffenberg. Um die Mittagszeit war Streitberg erreicht. Kulturprogramm war hier die Bing-Höhle, die man 1905 entdeckt hatte und mit einer Temperatur von nur 9 Grad Abkühlung bot.

Vor Höhle erneut eine wundersame Begegnung. Ein weiterer Höhlenbesucher, der uns wegen des Triokots unschwer als Bad Königer einordnete, fragt uns, ob wir den Gerhard Neff kennen, ausgerechnet unseren Turnbruder und Designer des Tourtrikots. Wir haben Gerhard ein Höhlenmaskottchen gekauft, als Erinnerung an diese geistige Begegnung mit ihm.

Einstieg in den Rückweg war der Anstieg zur Burg Feuerstein oberhalb von Ebermannstadt. 250 Höhenmeter auf 3 km in der Mittagshitze. Die Hoffnung auf ein kühles Bier war verfrüht. Die Burg wird als Jugendherberge genutzt, deren Getränkeautomat nur Wasser und Limo ausspuckte. Über die dort nebenan liegende Weiterbildungsstätte der Landjugend wusste unser mitradelnder Grotzeburger zu berichten, dass hierher gern die Bauerntöchter zwecks Suche nach einem braven, kräftigen Mann geschickt wurden.

Über Höhenzüge ging’s nach Norden zurück. Die Wegmarkierung wechselte öfters. Manchmal gab es gar keine mehr, so dass Scout Otto sehr aufmerksam sein musste. Mit seiner Karte war er jedenfalls besser ausgerüstet als ein Mitradler, der uns mit seinem Navigationsgerät, mehrfach ins (falsche) Tal schicken wollte; hier aber (weil Stadtverordneter) ungenannt bleiben soll.

Alles ging gut, wir blieben auf dem rechten, allerdings sehr trockenen Weg. Die Gaststätten in den kleinen Weilern würden erst wieder ab 18.00 Uhr oder am Wochenende öffnen. Zum Glück haben Friedhöfe Wasserstellen.

Werner nächster „Kulturpunkt“ hieß Jungfernhöhle. Obwohl das Hinweisschild an der Straße in die entgegengesetzt Richtung wies, wurde man fündig. Aber weit und breit nichts, was nur annähend mit Jungfrauen etwas zu tun gehabt haben könnte. Viele Knochen hat man – laut einer Infotafel – vor 50 Jahre in der Höhle gefunden und Gerätschaften, die aus der Zeit um 5000 v. Chr. stammen.

Letztes Tagsziel gegen 19.00 Uhr war die Wallfahrtskirche Gügel. Und hier, wo wir alle nur mit einer verschlossen Kirche gerechnet hatten, fanden unsere Pilgerqualen ein Ende. Es gab eine Gaststätte. Das Mineralwasser dort hieß passenderweise „Höllenquelle“.

Die letzen km nur noch bergab; genau dort wo wir uns morgens hochgequält hatten. Unsere zwei ersten Raser mit mehr als 60 km/h, waren so begeistert, dass sie doch glatt am richtigen Abzweig weiterfuhren und damit als Letzte am Quartier eintrafen. Abends dann Haxen und als Nachschlag „Gerupfter“ (das ist Käse).

Die Abschlußtour am Samstag führte nach Norden. Zunächst über das landschaftlich herrliche Kleinziegenfeldertal. Die Tourfotografen hatten ihre Freude. Kurz nach 10 Uhr war die Fachwerkstadt Weismain erreicht. Das Bier der Brauerei Obendorfer werden wir ein andermal versuchen. Angesichts des bevorstehenden steilen Aufstiegs (wieder ca. 250 m) bei sonniger Hitze, gab’s wieder Mineralwasser.

Gegen 12.00 Uhr war die letzte Höhe der Tour bei Lahm erreicht. Herrlichen Blick über das nördlich von uns liegende Maintal (Ecke Burgkunstadt bis Lichtenfels). Im Westen zu sehen, die Türme von Kloster Banz. Unser Ziel Kloster Vierzehnheiligen, war nur noch eine halbe Stunde bergabwärts vor uns.

Die Brauerei (Foto ist aus dem dortigen Biergarten) dort hat auch keinen zum Kloster passenden Namen, sie heißt „Trunk“. Wir haben die Klosterkirche besucht und länger dem Gottesdienst der Wallfahrer aus Hassfurt zugehört, die ihren kleinen aber feinen PC (Posauenchor) mitgebracht hatten. Die Akustik der Kirche beim „Lobet den Herren“ war beeindruckend. Wegen unseres Bad König Trikots wurde (welch Zufall) Ludwig unser einziger Katholik von einem Mönch angesprochen. Denn dieser stammt auch aus dem Odenwald, aus Breitendiel.

Das Rätsel, wie der Heilige auf dem Kirchendach mit der goldenen Säge heißt, wurde uns auf Nachfrage nicht verraten. Der angesprochene Kirchenmann war wohl sauer, weil wir auch auf dem Dach Heilige vermutet haben. Die befinden sich jedoch alle im Kirchenschiff. Auf dem Dach sind zwar auch fromme Personen, die aber Apostel heißen, wie er unseren Fragesteller belehrte. (spätere Lösung per Internet: Der Zimmermann-Kollegen unseres Mitradlers Horst ist Simon von Kana.)

Bei der Abfahrt vom Klosterberg, wieder Stop für Wallfahrer mit PC-Begleitung, vorbei am Berg des Heiligen Veit vom Staffelstein. Apropo Staffelstein; das heißt jetzt Bad Staffelstein! Ein aufziehendes Gewitter war zum Glück bald wieder verschwunden. Es ging jetzt eher geruhsam nach Scheßlitz zurück. Dann, nur noch 3 km vor dem Tourende: Schlagartiger Plattfuß bei Werner. Eine Reparatursprühdose kommt zum Einsatz, vergeblich! Jede Menge weißer Schaum drückt sich zwischen Felge und Mantel heraus. Wir beschließen Rad und Radler stehen und dann mit dem Auto abholen zu lassen.

Als alle wieder am Haus vereint sind, serviert uns Helga zum Abschluss noch einen knusprigen fränkischen Backschinken. Es geht wieder zurück in den Odenwald. Unterwegs, die erste Ideen für’s nächste Jahr, den nach der Tour ist vor der Tour.

Werner Geidel Bad König